Geschichte

Wie alles begann

Vor bald 130 Jahren wurde in Ermatingen am Bodensee der Grundstein für eine Marke gelegt, die noch heute in Schulen der ganzen Schweiz ein Synonym für Qualität und Dauerhaftigkeit ist.

1889

Daniel Wettstein gründet im Parterre des Privatwohnhauses eine Produktionsfirma für Hobelbänke und Holzwerkzeuge. Der Start war erfolgreich, und zudem merkte der Vater beim heranwachsen der Zwillingssöhne, dass diese sehr viel Interesse für sein Geschäft zeigten.

1920

Nach den Schwierigkeiten des ersten Weltkrieges, wird mehr Platz benötigt. Das noch heute genutzte Fabrikgebäude entsteht. Bereits mit 61 Jahren verstarb Daniel Wettstein und die Firma wurde als Kollektivgesellschaft mit dem Namen Gebrüder Wettstein Holzwerkzeugfabrik im Handelsregister eingetragen.

Der Arbeitseinsatz der Brüder war gross und ihr gegenseitiges Verständnis und ihre Harmonie im Geschäftsleben bewundernswert. Kein Entscheid wurde ohne das Einverständnis des Partners gefällt – typisch eineiige Zwillinge. Beide Söhne wurden von der Mutter bis ins hohe Alter vergöttert und verwöhnt. Sie war es auch, welche jeweils am Sonntagmorgen die Werkstatt aufräumte und für Ordnung sorgte. Sie verstarb erst 1965 im hohen Alter von 97 Jahren.

1922

Die ehemalige Werkstatt wird zu Wohn- und Büroraum umgebaut und für Edwin Wettstein war klar, dass der im selben Jahr geborene Sohn Hans das Geschäft einmal weiterführen wird. Die Probleme der Arbeitslosigkeit in den dreissiger Jahren waren auch bei der Firma Wettstein zu spüren. Durch ein erweitertes Fabrikationsprogramm versuchte man sich über Wasser zu halten. (Kleiderbügel, Liegestühle, Kegel für Kegelbahnen, Schlitten etc.) In dieser Zeit wurde auch eine Sägerei angegliedert, um mit dem An- und Verkauf von Holzschnittwaren bessere Verdienstmöglichkeiten zu schaffen.

1945

Der zweite Weltkrieg verlangte es, dass die Arbeiter an der Grenze laufend Dienst absolvieren mussten. Da die Lieferbereitschaft nicht mehr vorhanden war, verlor man viele Käufer.Auch diese Jahre wurden überstanden und da Qualität mit dem Markenzeichen «GROPP» oberstes Gebot war, hatte man bald wieder einen grossen Kundenkreis.

1950

Inzwischen hatte Hans Wettstein die Ausbildung als Werkzeugschreiner abgeschlossen und arbeitete im Geschäft tüchtig mit. Der Juniorchef hatte einen schweren Stand, denn Neuerungen wurden kaum akzeptiert. Der Wandel der Zeit, in der Material und Lohn sich im umgekehrten Verhältnis änderten, wurde von den Senioren nicht mehr richtig erfasst. Trotz Hochkonjunktur und Bestellungsüberfluss wurde zu wenig modernisiert und rationalisiert.

1958

Hans Wettstein wandte sich in dieser Zeit dem Sektor «Handfertigkeitseinrichtungen in Schulen» zu. Dieser Bereich musste während des Krieges infolge Ausfalls der Arbeiter fallen gelassen werden. Der Wiedereinstieg war nicht einfach, denn die nötigen Referenzen fehlten. Mit viel Geduld und Ausdauer wurde aber auch diese Herausforderung angenommen und bewältigt.

1965

Ein Brand zerstörte einen Teil des Fabrikationsgebäudes. Erst im Alter von 75 Jahren waren die Senioren bereit das Geschäft an Hans Wettstein weiterzugeben. In den ersten Jahren nach der Übernahme wurde laufend in neue Maschinen investiert und umfunktioniert. Durch Überalterung und schlechte Auslastung wurde die Sägerei aufgehoben.

1977

Thomas Kornmaier, der zukünftige Schwiegersohn entschloss sich ins Geschäft mit einzusteigen und drei Jahre später folgte mit Sohn Peter auch die vierte Generation in den Familienbetrieb.

1984

Die Einzelfirma wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Unter dem Namen Wettstein Werkstattbau AG profitieren heute vor allem Schreiner, Eisenwarenhändler und Schulen von der über 100-jährigen Erfahrung.

1989

Eine neue Lagerhalle zur besseren Holzbewirtschaftung entsteht.

1991

Die alte Sägerei wird in ein Wohnhaus für die Familie Kornmaier mit Ausstellungsräumen im Parterre umgebaut.

1994

Durch diese Umlagerung kann der Produktionsraum um 700 m2 vergrössert werden. Diese Tatsache macht sich in den kommenden Jahren sehr bezahlt, denn die Umsatzzahlen im Schulwerkraumbereich sind stets ansteigend.

2002

Die fünfte Generation bricht an. Marco Kornmaier hat seine Ausbildung als Zimmermann abgeschlossen und bereits einige Jahre Berufserfahrung. Mit seiner Jugend bringt er frischen Wind und neue Ideen mit.

2004

Der Lagerraum muss ein weiteres Mal erweitert werden. Die alten offenen Lagerdepos östlich der Liegenschaft werden abgebrochen und durch einen Erweiterungsbau mit Palettenlager ergänzt. Dies erlaubt eine übersichtliche Lagerung von Maschinen und Waren, die für die Auslieferung bereit sind. Gleichzeitig werden die beiden Gebäudeteile überdacht, um eine trockene Ladezone zu schaffen.

2007

Ein CNC-Bearbeitungscenter wird installiert. Diese computergesteuerte Mehrspindelmaschine erleichtert die vielen Arbeitsschritte, zur Herstellung der vielen Einzelteile.

2011

Eine neue Späneabsauganlage wird installiert und alle Maschinen in der Halle «West» zusammengenommen. Dies ermöglicht kombinierte Arbeiten im Zusammenhang mit dem CNC-Center. Gleichzeitig werden sämtliche alten Stromzuleitungen erneuert, die in den vergangenen Jahren immer wieder ergänzt und erweitert wurden. Weiter ergibt sich die Gelegenheit, die alten Räume im Erdgeschoss der Werkstatt «Ost» zu renovieren und mit einem Spritzraum zu ergänzen.

2015

Das alte CNC Bearbeitungscenter wird durch eine 5-Achsen-Maschine von BIESSE ersetzt. Die Rover A überzeugt durch einfachere Programmierung, schnelle Umstellzeiten und einen top Support.

2016

Das Schraubenlager, in welchem wir täglich auch die Pausen verbringen, wird freundlicher und heller gestaltet. In einem offenen Gestell sind sämtliche Metallbeschläge für Hobel- und Werkbänke gelagert. 8 Flügeltürenschränke stehen zur übersichtlichen Lagerung von Schrauben, Muttern, Unterlagscheiben etc. zur Verfügung. Die Bestellung von Metall- und Schraubenmaterial, welches wir über die Firma Debrunner Acifer beziehen, funktioniert neu über einen Strichcodeleser. Die Artikel können schnell erfasst, einfach online in den Warenkorb importiert und bestellt werden.

2017

Ein neuer Transportanhänger hilft bei der Logistik und gibt uns mehr Flexibilität.

Im März 2017 wurde die neue Untertischkappsäge der Firma Weinig kombiniert mit einem «easyStop» Schiebeanschlagsystem der Firma Dimter geliefert. Die alte Pendelsäge hat über die vielen Jahre ihren Dienst getan und musste aus verschiedenen Gründen ersetzt werden. Der zuständige Mitarbeiter soll motiviert, schnell, flexibel und vor allem unfallfrei arbeiten können. Oberste Priorität war die Sicherheit und Unfallverhütung. Mit der Zweihand-Sicherheitsschaltung und dem Niederhalter wird ein absolut sicheres Arbeiten garantiert. Die Leistungssteigerung erreichen wir, indem Arbeitsabläufe wie das Schieben der schweren Holzdielen neu durch einen elektronischen Schieber (easyStop) übernommen wird. Die einfache Bedienung über den Touchscreenbildschirm ermöglicht ein flexibles und schnelles Kappen der Holzstücke. Somit sind alle Vorgaben mehr als erfüllt und wir freuen uns über eine gelungene Investition.

Der Altbau Ost ist sanierungsbedürftig. Traufbretter, Dachrinnen und vor allem die Fassade muss zwingend erneuert und gestrichen werden. Im Mai 2017 wurden die letzten Arbeiten abgeschlossen und der Gebäudeteil erstrahlt in neuem Glanz.

Die bestehende Holzheizung musste ersetzt werden. Die Abgasbestimmungen konnten nicht mehr erfüllt werden. Zwei Varianten wurden geprüft: Ersatzbeschaffung oder Wärmeverbund. Die externe Lösung über das Fernwärmesystem erwies sich schlussendlich als die „Perfekte Variante“, gerade auch deshalb, weil die Massivholzabfälle aus dem Zuschnitt als Schnitzel in die Anlage wieder eingebracht werden können. Buchenspäne aus der Produktion werden wie bis anhin selber brikettiert und können extern verkauft und verheizt werden. Eine perfekte, ökologische Lösung. Weiter entfallen die Unterhaltskosten für Heizung und Hacker, sowie die kantonalen Kontrollen und Kaminfeger.