Sammelwand, ja oder nein?
Wenn wir Schulwerkstätten besuchen, sehen wir ganz unterschiedliche Lösungen zur Werkzeuglagerung – von gut durchdachten Sammelwänden bis hin zu improvisierten Ablagen.
Eine Sammelwand bietet klare Vorteile:
- Hohe Sichtbarkeit – jedes Werkzeug hat seinen Platz und ist sofort auffindbar.
- Niederschwelliges Ordnungskonzept – auch neue Schülerinnen und Schüler finden sich schnell zurecht.
- Schneller Zugriff – keine langen Suchzeiten.
Es gibt aber auch Nachteile:
- Eine ganze Wand ist belegt und nicht für andere Zwecke nutzbar.
- Keine Mobilität – Werkzeuge bleiben ortsgebunden.
- Die Anordnung ist starr – für neue Werkzeuge muss erst ein Halter produziert werden.
- Nicht alles lässt sich aufhängen, zusätzliche Aufbewahrungsorte sind nötig.
Neben Funktionalität geht es im Schulumfeld aber um mehr: Vorbildfunktion.
Die Schule will Kompetenzen vermitteln – auch im Umgang mit Ordnung, Materialpflege und Arbeitsorganisation. Wenn Lehrpersonen, Fachteams oder die Schule selbst Werkzeuge unordentlich lagern oder achtlos hinstellen, sendet das eine pädagogisch fragwürdige Botschaft: „Es ist egal, wie wir mit unserem Material umgehen.“
Doch welches Bild wollen wir wirklich vermitteln?
Ordnung und Sorgfalt sind nicht nur „schöne Extras“ – sie sind Teil der handwerklichen Kultur, fördern die Sicherheit und tragen zu einem positiven Lernumfeld bei.
Ob Sammelwand oder anderes System: Entscheidend ist, dass es übersichtlich, zugänglich und konsequent gepflegt wird – als gelebtes Beispiel für die Lernenden.